Die Nacht geht auf
Theaterstück von Klauspeter Bungert
Lockmann, unterwegs in den Feierabend, wird von einer übel zugerichteten Frau am Straßenrand aufgehalten und entführt. Hans, der sich hinter der mutmaßlichen Frau verbirgt, drängt Lockmann in einen gesicherten Keller und bindet ihn an ein Heizungsrohr. Der innerlich unsichere Hans und der nach Orientierung suchende Lockmann belauern einander, wobei Hans Lockmann immer wieder auf falsche Fährten bringt und Lockmann mit wachsendem Geschick nach Möglichkeiten sucht, das Gesprächsruder an sich zu reißen.
Hans erzählt Lockmann seine Lebensgeschichte – oder schwindelt er? wer kann es überprüfen in der Abgeschlossenheit eines Kellers? – und stellt ihm eine Falle, bei der sich Lockmann unfreiwillig entlarvt. Aber kann es aufrichtige Empathie in Lockmanns Lage überhaupt geben? Lockmann richtet eine Botschaft an seine Familie. Er bemerkt, dass Hans lange ausbleibt. Soll er, Lockmann, eingesperrt und alleingelassen, Hungers sterben?
Das Theaterstück des Trierer Autors und Musikers Klauspeter Bungert wirft Fragen nach der Glaubwürdigkeit von Politik und Menschen auf. Kann es eine Lösung geben für die immer eklatanteren Verwerfungen in unserer Gesellschaft oder ist jeder vorgestellte Ansatz nur Lug und Trug? Stellt Gewalt unter bestimmten Voraussetzungen eine Handlungsoption dar? Viele elementare Einzelfragen, die der Text durchspielt, reflektieren Grundideen und Entwicklungen der Kapitalismuskritik der letzten 200 Jahre – eine Hommage an Karl-Marx, den Denker und Kämpfer für die Rechte der Armen.
Im Marx-Jubiläumsjahr 2018 wird das Werk unter der Regie von Karsten Müller in der TUFA Trier uraufgeführt werden.
Termine:
Premiere am 19.5. um 20.00 Uhr; weitere Vorstellungen am 26.5., 27.5., 10.6., 22.6., alle im Kleinen Saal der TUFA-Trier, Wechselstraße 4-6, 54290 Trier